Interview mit Nina Kanani von der 7ate9 Agency

Interview mit Nina Kanani von der 7ate9 Agency

Nina, Inhaberin der Full-Service Werbeagentur 7ate9 Agency und ihr Team stehen GOOPSI seit Stunde Null mit kreativen Ideen zur Seite. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz und einem Gespür für nachhaltige Produkte hat die Agentur im letzten Jahr den Launch der GOOPSI Accessoires begleitet. Wir haben mit Nina über Nachhaltigkeit und die Herausforderungen gesprochen, denen Unternehmen begegnen, die ein nachhaltiges Produkt auf den Markt bringen möchten.

 

Hallo Nina, stell dich doch kurz mal vor!

Hallo, ich bin Nina Kanani. Leidenschaftliche Designerin, Kreativ-Konzepterin und seit 2015 Inhaberin der 7ate9 Agency, einer Full-Service Werbeagentur im Herzen von Köln. Seit drei Jahren lege ich den Fokus auf die Arbeit mit Kunden, die nachhaltige Konzepte umsetzen und Produkte launchen möchten.

 

Wie viel Nina Kanani steckt in der Agentur?

Jede Menge. Ich glaube, dass ich viele meiner persönlichen Grundsätze und Charaktereigenschaften in meine Arbeit einfließen lasse. Der Fokus auf Nachhaltigkeit ist nur ein Beispiel. Ich würde mich selbst als kreativ, engagiert, authentisch und empathisch beschreiben. Und in vielerlei Hinsicht auch als unkonventionell. Das sind alles Eigenschaften, die ich auch als die Grundpfeiler meiner Agentur nennen würde.

 

Was zeichnet die 7ate9 Agency aus?

Kurz: Menschlichkeit. Ich liebe meinen Job wirklich von ganzem Herzen und bin total dankbar, dass ich meine Kreativität jeden Tag in meinem Beruf ausleben darf. Aber ich nehme nicht alles bierernst. Ich glaube, es ist total wichtig, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und locker an jedes Projekt heranzugehen, um nicht den Spaß an der Sache zu verlieren. Das soll überhaupt nicht bedeuten, dass ich Projekte oder meine Kunden nicht ernst nehme. Ich kann natürlich nur für mich und mein Team sprechen, aber wir erzielen immer die besten Ergebnisse, wenn es einen gewissen kreativen Freiraum bei der Umsetzung gibt, alle Beteiligten sich auf Augenhöhe begegnen und die Zusammenarbeit Spaß macht. Das gilt nicht nur intern, sondern auch für Begegnung und Kommunikation mit dem Kunden. Wenn jeder das eigene Ego an der Tür stehen lässt und das Endergebnis im Vordergrund der Arbeit steht, kommt eigentlich immer etwas Gutes dabei heraus. Im Großen und Ganzen gesehen machen wir ‘nur’ Werbung, das kann man sich ruhig ab und zu vor Augen führen.

 

Du lebst seit 15 Jahren vegan. Welche Rolle spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit bei dieser Entscheidung?

Ich beschäftige mich schon wirklich lange mit pflanzlicher Ernährung, Tierrechten und seit einigen Jahren auch intensiv mit dem Thema Umweltschutz. Da geht es nicht nur um Veganismus. Wenn man sich mit all diesen Dingen befasst, kommt man gar nicht drum herum, sich mit Nachhaltigkeit und der Frage, welchen Einfluss die eigene Lebensweise auf die Umwelt und andere Lebewesen hat, herum. Aus diesem Grund wollte ich auch mein Unternehmen so nachhaltig wie möglich gestalten und hatte den Wunsch, nachhaltige Unternehmen und Projekte mit dem ganzen Know-How, das ich mir über die Jahre angeeignet habe, zu unterstützen.

Was hat dich an dem Launch von GOOPSI besonders gereizt?

Ich versuche seit einigen Jahren vermehrt an Projekten zu arbeiten, die meinen eigenen Werten entsprechen. GOOPSI hat mich vom Moment der ersten Anfrage interessiert, weil es hier nicht nur um Nachhaltigkeit geht, sondern die Herstellung der Produkte einen direkten positiven Einfluss auf so viele Bereiche hat - die Reduzierung von Plastikmüll, der Schaffung von fairen Arbeitsplätzen für Frauen und dem Sammeln von Spenden für den Tierschutz in Kooperation mit VETO. Ich finde das Gesamtkonzept einfach in sich stimmig und die Überschneidung mit der Ausrichtung von 7ate9 Agency ist groß. Da fiel die Entscheidung zu einer Zusammenarbeit für den Launch relativ leicht und ich bin super gespannt zu sehen, wo die Reise für GOOPSI dieses Jahr hin geht.

 

Worin bestehen die besonderen Herausforderungen, Marken zu unterstützen, die die Themen Nachhaltigkeit, Vegan oder Fair Trade in ihrer Message nach außen tragen möchten.

Für uns als Agentur ist die erste Hürde immer die, den Kunden davon zu überzeugen, wie wichtig eine ganzheitliche und kohärente Herangehensweise ist. Oft ist es so, dass Kunden die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz wirklich wichtig sind und sie gern auch ihr Produkt mit diesem Claim schmücken möchten. Die richtige Intention ist also meistens da. In der Realität ist es aber oft so, dass der Aufwand und die damit verbundenen Kosten unterschätzt werden. Da ist es schon mehrfach vorgekommen, dass es gleich am Anfang oder im Laufe des Projekts ein böses Erwachen gibt. Einfach weil die Erwartung, die der Kunde an sich selbst und das eigene Produkt hat, nicht ohne Weiteres erfüllt werden kann oder diese den gesamten Kostenrahmen sprengen. Beispielsweise nur das Packaging aus Pappkarton fertigen zu lassen, macht leider noch kein nachhaltiges Produkt. Wir empfehlen immer, den Fokus auf das Konzept und eine langfristige Strategie zu legen und helfen Kunden dabei, ganzheitlich an die Sache heranzugehen. Alles, was nachhaltig ist, braucht Zeit und Budget. Es geht viel um Organisation und Timings. Bei einem großen Projektumfang bieten wir unseren Kunden mittlerweile Workshops an, in denen wir erklären, was beachtet werden muss, um das Thema Nachhaltigkeit wirklich gut zu bespielen. Danach kann man viel besser einschätzen, was für das jeweilige Projekt möglich ist und was nicht.

 

Welche Rolle spielt dabei die Erwartung der Endverbraucher?

Konsumenten heute sind um einiges kritischer als noch vor wenigen Jahren und vor allem auch geschulter, wenn es darum geht, wirklich nachhaltige Marken von Greenwashing-Versuchen zu unterscheiden. Bekannte Fairtrade, Vegan oder Bio-Labels und Zertifikate haben erwiesenermaßen einen riesigen Einfluss auf das Kaufverhalten. Für unsere Kunden bedeutet das im Umkehrschluss wieder zusätzliche Kosten, um die eigenen Produkte entsprechend zertifizieren zu lassen. Das gilt nicht nur für Produkte, sondern auch für Printmedien, Stichwort FSC-Papier. Außerdem spielt die Herkunft eines Produktes eine große Rolle. Kommt mein Produkt aus Fernost oder Europa? Wer fertigt die Sachen? Unter welchen Umständen? Wie kommen die Produkte nach Deutschland? Wie werden die Sachen verpackt? Auch hier gilt für Hersteller und Marken, dass die Produktion in beispielsweise Portugal natürlich wesentlich teurer ist, als die in China. Die Liste an Dingen, die es zu beachten gilt, um ein wirklich nachhaltiges Produkt auf den Markt zu bringen, ist wahnsinnig lang. Da verlieren Unternehmen schnell den Überblick.

 

Worauf achtest du beim Shoppen?

Für mich ist natürlich am wichtigsten, dass das Produkt vegan ist. Da hilft das Label natürlich, aber ich schaue da trotzdem genauer hin und werfe bei Lebensmitteln einen Blick auf die Inhaltsstoffe und den Hersteller - Palmöl und Produkte von Nestlé kommen zum Beispiel gar nicht in Frage. Bei Kleidung achte ich seit einiger Zeit vermehrt darauf, nicht nur nachhaltig, sondern auch Fairtrade zu shoppen.

 

Welchen Tipp würdest du Unternehmen geben, die sich nachhaltiger aufstellen und dies kommunizieren möchten?

Auf jeden Fall authentisch sein. Wer nicht selbst davon überzeugt ist, dass die Wende zu nachhaltigen Produkten und bewussterem Konsum nötig ist, sollte meines Erachtens die Finger davon lassen. Am Ende hilft kein Label oder Zertifikat, wenn der Verbraucher spürt, dass das Unternehmen nicht hinter der Message steht. Wenn man’s angehen möchte, muss man sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzen oder sich eben Hilfe bei Menschen suchen, die den Launch begleiten. Das kann ein Beratungsunternehmen oder eben auch eine Werbeagentur sein. Und nicht vergessen, dass Nachhaltigkeit Mehraufwand bedeutet und einen Aufpreis hat. Nachhaltig geht Hand in Hand mit Langfristigkeit. Das ist genau wie beim Shoppen auch. Da steht Slow Fashion als Gegenentwurf zur Wegwerfkultur.
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