Hunde aus dem Ausland

Hunde aus dem Ausland sicher adoptieren: Das musst Du wissen!

Die Entscheidung, einen Hund über eine Tierschutzorganisation im Ausland zu adoptieren, wird von immer mehr Menschen getroffen. Wir haben alle Schritte des Adoptionsprozesses für dich zusammengefasst.

Unabhängig davon, ob Du einen Hund aus einem örtlichen Tierheim, von einer Pflegestelle oder aus dem Ausland adoptieren möchtest, können Tierschutzhunde großartige Begleiter werden. Weltweit gibt es zahlreiche Tierschutzhunde, die dringend eine zweite Chance benötigen.

Wenn Du dich für die Adoption eines Auslandshundes interessierst, kann der Prozess möglicherweise unklar oder kompliziert erscheinen. Es gibt jedoch einige Eckpunkte, die dir Orientierung geben können, worauf du achten solltest und was dich erwartet. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass du eine seriöse Tierschutzorganisation auswählst und nicht unbeabsichtigt den illegalen Handel mit Welpen unterstützt.


Hier sind die acht Punkte, die auf Dich zukommen:

1. Erkennen und Auswahl einer seriösen Tierschutzorganisation
2. Bewerbung für die Adoption eines Hundes: Selbstauskunft
3. Vorkontrolle durch die vermittelnde Organisation
4. Abschluss eines Schutzvertrags
5. Schutzgebühr und weitere Kosten für einen Tierschutzhund
6. Rechtliche Regelungen für die Einreise von Hunden aus dem EU-Ausland
7. Transport und Übergabe
8. Eingewöhnung und Nachkontrolle

1. Erkennen und Auswahl einer seriösen Tierschutzorganisation

Das Internet bietet eine Fülle von Anzeigen süßer und traurig aussehender Hunde, die ein neues Zuhause suchen. Sei bei deiner Suche immer wachsam und lass dich nicht von Vermehrern und illegalem Welpenhandel täuschen! Seriöse Tierschutzorganisationen, die Hunde aus dem Ausland einführen möchten, benötigen eine Erlaubnis gemäß § 11 Abs. 1 S. 1 Ziffer 5 des Tierschutzgesetzes.

Ein seriöser Tierschutzverein arbeitet transparent und steht jederzeit zur Verfügung, um dir Informationen über seine Tiere zu geben. Außerdem besteht er darauf, Deine Lebensumstände zu überprüfen, um sicherzustellen, dass du für die Hundehaltung geeignet bist.

2. Bewerbung für die Adoption eines Hundes: Selbstauskunft

Der erste Schritt besteht darin, einen Hund zu finden, der zu dir passt. Wenn Du dich für einen Hund entschieden hast, kannst du die vermittelnde Tierschutzorganisation kontaktieren. Dort kannst du telefonisch Fragen klären und unverbindlich Informationen erhalten. In der Regel wirst du gebeten, einen Fragebogen zur Selbstauskunft auszufüllen, wenn Du an einem Hund interessiert bist.

Dieser Fragebogen soll im Vorfeld klären, ob du für die Aufnahme eines Hundes geeignet bist. Tierschutzvereine versuchen auf diese Weise zu verhindern, dass Tiere kurz nach der Adoption wieder abgegeben werden.

Mögliche Fragen in der Selbstauskunft umfassen Angaben zu deinen Lebensumständen, Deine beruflichen Situation, Deine Familiensituation, Deine Wohnverhältnissen, Deine Betreuungsmöglichkeiten im Notfall, Deine Erfahrung mit Hunden und anderen Haustieren in Deinem Haushalt.

Keine Sorge, wenn der Verein viele Informationen von dir benötigt – es ist alles für dein und das Wohlergehen deines potenziellen neuen Familienmitglieds nach der Adoption gedacht. 💚


3. Vorkontrolle durch die vermittelnde Organisation

Nachdem Du Kontakt mit dem Verein aufgenommen hast, ist es üblich, dass jemand zu dir nach Hause kommt, um eine Vorkontrolle durchzuführen. Diese Maßnahme dient nicht der Schikane, sondern ist bei Tiervermittlungen üblich und soll dem Wohl des Tieres dienen.

Durch die Vorkontrolle können mögliche falsche Angaben überprüft und die Sachkenntnis der zukünftigen Hundehalter im Gespräch erfragt werden. Eine gründliche Vorkontrolle ist daher ein gutes Zeichen dafür, dass der Verein seine Tiere verantwortungsbewusst vermitteln möchte.

4. Abschluss eines Schutzvertrags

Vor der Vermittlung des Hundes wird ein Schutzvertrag abgeschlossen, den der Verein und die Person, die den Hund adoptieren möchte, unterzeichnen. In diesem Vertrag sind alle Bedingungen festgehalten, die die Vermittlung des Hundes regeln.

5. Schutzgebühr und weitere Kosten für einen Tierschutzhund

Die Schutzgebühr im Tierschutz soll bereits angefallene Kosten für das Tier abdecken und variiert in der Regel zwischen etwa 200 und 500 Euro. Diese Gebühr kann Tierarztkosten, Futter- und Unterbringungskosten, Impfungen, einen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten, eine Untersuchung auf Parasiten, eine Wurmkur, eine Flohprophylaxe, einen Microchip, die Kastration und Transportkosten umfassen. 

Denke auch an die Kosten für die Erstausstattung wie ein Hundebett, Geschirr, Halsband, Leine und Spielzeug. Auch Tierarztrechnungen, Kosten für eine Hundeschule, Hundesteuer, Versicherungen wie eine Haftpflicht- oder Krankenversicherung sowie Futter sollten eingeplant werden. Diese Kosten solltest du auch für das Gesamte Hundeleben einplanen.

6. Rechtliche Regelungen für die Einreise von Hunden aus dem EU-Ausland

Um legal aus dem EU-Raum nach Deutschland einreisen zu können, müssen bestimmte gesetzliche Regelungen eingehalten werden. Wenn eine Organisation gegen diese Regeln verstößt, beispielsweise indem sie Welpen unter vier Monaten vermittelt, ist dies ein deutliches Zeichen für unseriöses Handeln.

Die rechtlichen Anforderungen für die Einreise aus dem EU-Ausland umfassen:

- Vorliegen eines EU-Heimtierausweises für jedes Tier
- Mindestalter bei der Einreise von 15 Wochen
- Nachweis über eine Tollwutimpfung, die mindestens 3 Wochen zurückliegt
- Gültiger Microchip und entsprechende Chip-Nummer
- Tierärztlicher Gesundheitscheck maximal 24 Stunden vor der Ausreise
- Einige Hunderassen unterliegen einem Importverbot nach Deutschland, wie z.B. Pitbulls oder Staffordshire Terrier.

7. Transport und Übergabe

Jeder Tiertransport innerhalb der EU muss über das elektronische Melde­system „Traces“ bei den deutschen Behörden angemeldet werden. Die entsprechende Nummer können Sie bei Ihrer vermittelnden Organisation erfragen. Auch hier ist Transparenz ein Hinweis auf die Seriosität des Vereins.

Die Übergabe erfolgt je nach Tierschutzorganisation an unterschiedlichen Orten. Oftmals finden die Übergaben in der Nähe von Autobahnen oder auf Raststätten statt, da der Tiertransporter mehrere Ziele anfährt und direkt weiterfahren kann. Diese Orte bergen leider die Gefahr, dass Hunde während der Übergabe entkommen und auf die Straße gelangen können.

Es ist daher ratsam, bei der Abholung eine Transportbox mitzubringen. Für die Übergabe solltest du auch ein verstellbares Sicherheitsgeschirr und gegebenenfalls eine Retrieverleine mit Zugstopp für zusätzliche Sicherheit mitbringen. Der Transport und die Übergabe sind für den Hund eine extreme Stresssituation, daher kann es erforderlich sein, einen Maulkorb zu verwenden.

8. Eingewöhnung und Nachkontrolle

Nach dem Transport wird dein Hund voraussichtlich Zeit brauchen, um sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Es ist normal, dass er etwas Zeit benötigt, um sich einzuleben. Gebe ihm daher genügend Ruhezeiten und erwarte nicht zu viel auf einmal.

In der Regel gibt es nach einer gewissen Eingewöhnungszeit Nachkontrollen durch den vermittelnden Tierschutzverein, die oft innerhalb von sechs Monaten stattfinden. Dabei wird überprüft, ob der Hund sich in seiner neuen Lebenssituation wohlfühlt, und es besteht die Möglichkeit, Fragen zu besprechen und sich auszutauschen.

💚

Wir hoffen, dass diese Zusammenfassung dir bei deinem Entscheidungsprozess geholfen hat und du die notwendigen Informationen gefunden hast, um die Adoption eines Tierschutzhundes, sei es aus dem In- oder Ausland, sorgfältig zu prüfen.

Unsere Liebe und Fürsorge für diese Tiere können einen großen Unterschied machen.

Danke für dein Interesse an der Adoption und den damit verbundenen Schritten!

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